
Bei meiner Ankunft: obwohl erst zum dritten Mal in Almeria gelandet, komme ich mir vor wie zu Hause. Mit dem Mietwagen fahre ich durch die bizzare Wüstenlandschaft, weg von den allgegenwärtigen, mit Planen bedeckten unhübschen Plantagen des Gartens Europas. Mein Hostal ist mitten in Tabernas, es ist ein spanisches Träumchen. Nur 6 Minuten Fahrt zum Fort Bravo. Die Tore öffnen sich am Donnerstag für alle Anreisenden früh, viele sind schon ein paar Tage unterwegs gewesen und haben es sich auf dem Fort Bravo Camping gemütlich gemacht. Bei sommerlichen Temperaturen wird der Tag von Westernshows bestäubt und Ryan Ferrier, bekannt als Sänger von Valley of the Sun, läutet das Festival im Saloon ein. Live und akkustisch. Morgen am Freitag startet er dann mit Band, full blast und Hitze um 15:30.
Pünktlich 20 Uhr nach 45 Minuten Westernstiefel-Show mit Wüstenstaub und Pferden, lauten Schusswaffen, wird die kleine Bühne im Main Saloon geentert. Ein „sitting – event“. Ryan und Chris (Bassist von VOTS) setzen sich mit Gitarre gemütlich auf Stühle und es werden je 3 Songs angekündigt. Starten wir mit Ryan, der sich eventuell ein klein wenig unwohl fühlt. Durch herzlichen Beifall beflügelt reißt er flott Song 1, 2 und 3 runter und scheint erleichtert, den Stab an seinen Band Kollegen abgegeben zu können. Versiert und sichtlich etwas mehr im akustik Metier zu Hause, haut Chris sogar noch einen Zugabe Song raus. Gefühlvoll, guter Sound im Saloon, der sogar das im Hintergrund plätscherne Geplauder der Gäste übertönt. Family first, der erste Abend kann gemach weiter eingetrunken werden, und der Staub des heißen Tages heruntergespült werden. Sternenklare Nacht, genießt Fort Bravo!
FREITAG
Valley Of The Sun
In glühenderrrr Sonne, Sommerhitze 30 Grad im Schatten (!) haben alle schon rote Köpfe vor Start, aber alle Bandmitglieder zwängen sich erstmal in schwarze Oberteile uns spielen tapfer ein riiiesen Set. Ryan wird zum Glück auch nicht ohnmächtig wie er selbst fürchtet, denn eigentlich ist er Schotte,- obwohl er heiß aufspielt, mit Cowboy Hut einen perfekten Ami abgibt, ist er diese Hitze nicht gewohnt. Meinen tiefsten Respekt für diesen Kraftakt. Zum Start hüpft und springt Josh an der Gitarre noch mutig im Dauermodus. Später dann nochmal beim Bad in der Menge – hervorragender Move, denn dort gibt es wenigstens ein klein wenig Schatten. Aber hier mischt sich auch Wehmut ein, denn er wird die Band mit unbekanntem Ziel verlassen.
Valley Of The Sun – members haben ihre Freundinnen dabei als seelische Unterstützung und auch zu Sicherstellung der Hydrierung. Das einjährige Jubiläum mit Fr.Bänäna feiert Ryan dann besonders mit einem gewidmeten Song, die Verlobte ist textsicher!
Ein mehr als familiärer Einstand, in einer Umgebung (Fake-Amerika), in der sich zumindest O-Ton Chris Sweeny ganz wie zu Hause fühlt. Fotostrecke inkl.Setlist

Danach federn Convoy in bewährter Manier den Hitzschock ab. Obwohl der Bierfluß drinnen wie draußen sehr gut plätschert, wird hier ohne lange faxen losgelegt, mit jedem Mal routinierter wie ich finde. Die Jungs haben Spaß und trotz Doppelbelastung wie – Rowdie, Veranstalter, Soundguy etc. sehen sie kein Stück müde aus. Zuletzt als Vorband für Mondo Generator im Rare Guitar Münster gesehen, wird hier quasi in der zweiten Heimat Rocknroll abgeliefert. 
Es ist ein Slot-TAUSCH, da Yawning Man spät angereist, und sich erst noch aklimatisierten muss. Temperaturen wie in Californien kann Tabernas Wüste aber ohne Anstrengungen bieten. Mit einem verträumten Set wabern wir in den frühen Abend, das Trio wirkt entspannt und überträgt dies wundervoll auf das staubige Publikum, das den leicht aufkommenden Abendwind sichtlich genießt. Fotostrecke.
Der Zeitplan hängt ein paar Minuten, ich habe Zeit für Katzen Fotos, Kaffee und Plausch mit Freunden. Die Nacht ist dunkel.Sehr sogar, dafür belohnt uns ein wunderbarer Sternen Himmel. Es ist Oktober, 20:50 ich trage noch Shorts und Tanktop oha, bin gespannt wann es Zeit für einen Pullover ist. Rotlicht für die Bühnenshow, zumindest wird es keinen Nebel geben, oder? , dieses Jahr muss ich Baläte schaffen, ja ich will!!
Baläte _ Was soviel heißt wie „heavy riffs“ sagt die junge Dame am Mikrophon. Das ist auch gut so, das macht hellwach und donnert auch dank Senor Ufarte mit harter Drum- Bearbeitung den letzten Zuhörern um die Ohren. Dieses Jahr endlich gehöre ich auch dazu. Einzige Frau auf der Bühnefür diesen Festival Tag, noch mit einem riesen Trümmer von Bass ausgesattet und stimmgewaltig tönt es aus der kleinen Person. Echte Klasse. Europa, Summer 2024 mal Baläte booken ist meine heiße Empfehlung. 22:59, ich immer noch in Shorts und Shirt. Ob der noch gar nicht mal sooo späten Stunde,
mein Rücken schreit so laut nach Matratze, ich begebe mich kopfnickend zum Auto und freue mich auf das hochladen der geknipsten Bilder des Tages. Bonas noches.
Samstag

Letzter Tag. Bedeutungsschwanger. Wird es wirklich der letzter Tag, dieses jungen Festivals, das gerade dabei ist Legendenstatus zu erlangen…die Hoffnung stirbt zuletzt, dass wir ein Wunder erleben und 2024 oder vielleicht ’25 eine weitere Edition erleben dürfen. Auf dieser Welt ist ja momentan nichts mehr sicher…

Wegen Hitze starten wir 30 min später, es ist mörderische, gefühlte 45 Grad Wüstenprise in der Sonne. Schon beim Soundcheck wird klar: das wird ne Sause heute. The Atomic Bitchwax sind Hammer gut gelaunt und dreschen was das Zeug hält. Wie geölt, die Zuschauer wie die Band. Galgenhumor, zu Witzen aufgelegt ist die Devise: „nein ist nicht heiss ist ne trockene Hitze“ tönt es gutgelaunt von der Bühne. Ob wir „Bob gerne sterben sehen möchten?“ Nee lieber nicht.. 0 Problem. Es finden sich auf Anfrage von Chris auch etwas über 10 Mädchen auf dem Gelände, die gewillt sind in der Sonne zu tanzen. Ninja!!! Und noch n Song, Punkt 17 Uhr ist Ende Gelände, denn auch die Windmaschinen, wahrscheinlich ausgeliehen von Dave nutzen wenig. Alle Schweißgebadet und happy.
NEBULA

The heat is still here, Eddie needs to swipe off his turban, later his sunglasses. Its so sunny he cant see the lights. Da sitze ich 2 Bands später und schreibe mir meine mails in englisch.
Ja, so schnell hat mein Gehirn in Festival Modus geschaltet. Ist ja internationales Publikum hier, nicht nur Deutsche, wie mancher glauben mag. Aus Frankreich, Belgien und UK ist Mann und Frau angereist um sich hier bestäuben zu lassen. Die
Nebula setliste beinhaltet einen neuen Song, der stark bejubelt wird. Ist es die Hitze? Ist es das ungewohnte Tageslicht, das Eddie veranlasst ein Bad in der Menge zu nehmen? Er wirbelt durch die hüpfende Menge und hat sichtlich Spaß.Auf der Bühne selbst gibt es dank starkem Hellichkeitsanfall Schwierigkeiten mit dem Pedalboard. “ I can’t see the damn light! – während Eddie sich beschwert, bin ich verdammt froh, dass er das Licht noch nicht sieht, Gott sei Dank. Sonst hätte ich Angst gehabt.… Ranch (Sironi-Rodriguez IV), der neue Mann am Bass mit einem Namen, der hier in die Westernstadt passt wie kein Zweiter, lässt die Haare fliegen und ein Nippel Piercing neben dem eyehategod Shirt hervorblitzen. Der Bass wummert bezaubernd betäubend! Am hintersten Rand der Bühne positioniert, im gleißenden Sonnenlicht gibt Mike seine geballte Ladung Trommelwirbel und einige Liter Schweiß.
Troy Torino
Ganz treu kommen die Niederländer in diesem Jahr auch wieder zum Zuge im Fort Bravo, stimmgewaltig und in Mannschaftsstärke auf die Bühne. Sänger.. hat wieder seinen Westernzwirn und die guten Stiefel ausgepackt und auch der Rest der Truppe fügt sich optisch wie musikalisch im Wüstenambiente bestens ein.
Hier wird trotz allem Können, der Spaß gaaaanz groß geschrieben und die Menge vor der Bühne zollt mit Tanzlust und Family-Gefühlen. Es wir eigens eine Tänzerin aus Gibraltar engagiert,zwinkersmily, da sie aber angezogen bleibt, wieder charmant der Bühne verwiesen. Paaarty, Love songs, alles wird hier dargeboten und ich muss sagen, die Besucher flippen schon ein wenig aus. Ist jetzt ohne die krasse Sonneneinstrahlung auch viel leichter möglich
The Wizards

Es wird Nacht und die erste spanische Band des Tagesdarf an den Start. Metalisch, tätowiert und langhaarig, ganz wie ich es mag. Und auch am Licht wurde heute geschraubt. Bunt und prächtig wird etwas ausgeleuchet. Der Sänger hat sich nicht einmal versungen, erstklassische 80er wird mir aus kundigem Mund dankenswerter Weise mitgeteilt. Freue mich immer über Expertenwissen! Zum Bilder entwickeln nutze ich dann gemütlich den Rest meines Urlaubs auf dem Campingplatz. Jippi. Die Spannung steigt dann noch einmal mit 
Free Ride: Psychedelisch zu Nacht und in weiten Strecken instrumental wirhier weitergerockt, bei mir hier macht sich die Anfangs Verspätung bemerkbar, denn ich werde müde seit 21:36, der Umbaupause aaahh. Klar hab ich zu wenig geschlafen. Letze Woche aus familiären Gründen sogar von Sonntag morgen 6 Uhr bis Mittwochabend eigentlich gar nicht. Mittendrin meine Anreise nach Tabernas.
Der einzige Nachteil am letzten Festival des Sommers im Oktober, es wird so früh dunkel.Beide letzten Bands, Freitag Copper Age, und Samstag Horizon: ich will euch das nächste Mal sehen ! Ein Zauberspruch.
So eine schöne Zeit. Wo kann man alleine hingegen, so weit weg aus der Komfortzone wie man so schön sagt, ohne komische Gedanken, denn man weiß – man trifft Freunde.
Joshua Tree in der spanischen Wüste. Noch viel zu viele Bands, die hier noch spielen müssen. Lasst das Familien Treffen wieder stattfinden, mit alten und neuen Mitgliedern der Stoner Family. Viva Espania, jetzt wo ihr euch alle akzentfrei Cerveza bestellen könnt,…
1000 Dank an Marco, der an diesem Samstag auch noch mit Torte seinen Geburtstag feiern konnte, die vielen Helfer aus Münster, Rare Guitar und Spanien, 1000 Dank für all die lieben Statements zu meinen Fotos, hat mich sehr gefreut. Jede kleine Plauderei ist eine Motivation weiter zu machen und die Kamera-Kilos zu schleppen.
Alle Bilder und Stoner Family: kirstenrockt