
Justicia californica. Eine laubabwerfende Art von blühendem Strauch, der in den Wüsten von Südkalifornien, Südarizona und Nordmexiko beheimatet ist.Warum starte ich mit dieser botanischen Beschreibung einer Musikreview? Der Output einer Dortmunder Band, die das Werk in Seattle aufgenommen haben unter Aufsicht des dort amtierenden Grunge/ Rock/ Stoner- Beauftragten Tony Reed,will auf Herz und Nieren geprüft sein!Über Noisolution wird die neue Pladde am 17.Mai deutscher Zeit an den Start gehen. Coverfoto: aus Dortmunder Hand von Jonas Wenz.
Mein Bezug zu Seattle? Gestern war der 30igste Todestag von Kurt Cobain und auch der (vermutliche) Todestag von Laney Staley im Jahr 2002.
Auf den Spuren der Helden unserer Jugend begibt sich nun das Trio Daily Thompson und liefert uns schwerwiegende Kost.
Gibt es Leidenschaft, ohne Leiden?
Was hinter den Kulissen geschieht kann ich nicht beurteilen, mehr Songs als gewöhnlich lassen uns in melancholischen Gefilde wandern. Der Spirit der 90er? Ich war dabei…vielleicht mit salzigen Wangen, von der Seeluft aus der Bucht vor Seattle? Oder weil die Jugend unwiederbringlich vorbei? Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah? Es scheint, das Trio ist immer besonders inspiriert, wenn das Umfeld komplett ungewohnt. Einmal naturverbunden nachdenklich, oder im profanen Lieferservice-Leben, einmal die 47 mit Extra Käse.
Die Balance, nicht der Spagat zwischen Internationalität und Heimatverbundenheit gelingt außerordentlich gut!
Verwurzelt in der Heimat hin zu den Wurzeln ihrer Musikalischen Inspirationsquelle
Trackliste:
I’m free tonight
Pizza Boy
Diamond Waves (A Love Song for the ocean)
Raindancer
Ghostbird
Chuparosa
Und doch,Chuparosa, es erinnert mich sofort an Rosacea, ich denke an rote Bäckchen, die sich verstärkt und deutlich durch freudiges Erregen zeigen. Empfehlung: völlig ungeeignet als Suizid Soundtrack, im Album steckt von vorn bis hinten zu viel Liebe.