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© kirstenrockt

Astral Kompakt im Interview – Die Basics, Interna und weitere spannende Einblicke

Im lauschigen Proberaum, direkt im Anschluss an ein spaßiges Fotoshooting, setze ich mich mit den 3 Jungs mal zum Interview zusammen. An Marc, Julian und Roniel ist man in diesem Jahr ( und schon im letzten) wirklich nicht vorbeigekommen, zu hören als Vorband diverser szenetypischer Bands
( Rotor, Acid King, Sonic Wolves, Ecstatic Vision, GOLD).

Seit wann gibt es euch und wieso?

R: Seit 2017. Wieso ist eine gute Frage. Also wir ( Roniel und Julian ) haben uns im Wartesaal bei der Arbeit kennengelernt. Ich wusste, dass er Schlagzeuger ist, aber als ich auf seinen Dienstplan geschaut habe, hab ich gesehen, das klappt nicht, es gibt keine realistische Möglichkeit, dass wir zusammen Musik machen.

Einige Zeit später arbeitet Julian mit besseren Arbeitszeiten und stieg in Ronnies Projekt ein.

J: Die Aufnahmen, bei denen Ronnie alles selbst eingespielt hatte, haben mir sehr gut gefallen. Ich komme aus dem Metal-Bereich und hatte mit dem ganzen Stoner-Genre nichts zu tun, ich wusste nicht mal was Doom ist.
R: Das war, was ich spannend fand. Er bringt seinen eigenen Stil rein.

J: Dann dachte ich, ach geh zum Beschnuppern mal hin, und dann, waren die Sachen direkt drin, ich konnte mich gut darauf einstellen. Auch wenn ich normalerweise Vollgas Doublebass mit zwei Füßen spiele und den linken erst „lahmlegen“ musste.
R: Marc kenne ich seit 2006, als wir zur Horrorpunk-Band „Balzac“ nach Hamburg gefahren sind. Wir haben eine lange Freundschaft hinter uns. Er kann sich auf die Musik gut einstellen und hört sie gerne.

M: Er hat mir, vor 10 Jahren oder so, versucht Gitarre beizubringen. Katastrophe, haha. Und auf einmal kam es auf mich zu. Da es mit meiner anderen Band gerade etwas schleifte, wollte ich eine Zweite haben, mit der ich proben und auch ein bisschen ausrasten kann.

R: Nach über 10 Jahren mit meiner vorigen Band brauchte ich was Neues, mit fuzzigem Sound. Ich bin immer schon Wüsten-Stoner-Rock-Fan gewesen.

J: Er hat sich dann drei Tage im Proberaum eingeschlossen und alles selbst eingespielt, Gitarre Schlagzeug und gesungen, getrunken, geraucht und sich kreativ ausgelebt. Das waren die Aufnahmen, die er uns geschickt hat.
R: Mit deutschen Texten (alle lachen). Na ja, das ist ein Kapitel für sich.

Wir hatten ja Songs mit Texten und waren am Anfang auch der Meinung, wir brauchen einen Sänger/Sängerin, aber das wurde schnell verworfen. Wir sind so eingespielt und haben dann nach einigen Proben mit Sängern festgestellt, dass wir ohne besser Songs schreiben und wir selbst sein können.

Erstes Konzert an Roniels Geburtstag im Proberaum. Hier war die ganze Bude voll, 100 Kisten Bier, alle besoffen. Und die Leute sind ausgetickt.
Das war unser Ticket zum Trafo Festival.

Wie seid ihr auf Astral Kompakt als Bandnamen gekommen?

R: Es war auf jeden Fall eine harte Party-Nacht, ein magischer Moment auf der Couch, – die Erleuchtung. 4 Uhr morgens. Die ersten Kollegen meinten, das klingt wie ein Waschmittel, aber muss man eben durchsetzen, wenn er dir nach ein paar Monaten nicht auf den Sack geht, dann war es das eben.

Kompakt auf den Punkt.

So wie der Titel unsrer EP ist Obacht! –also, Schaut her, Aufgemerkt.
Am 14.2.2020 (Anm. Red. Valentinstag!!!) ist die Release Party im Blue Shell, Marc feiert in seinen Geburtstag rein und Phiasco und Neon Burton werden dabei sein.
Aktuell drehen wir noch ein Video, am Schönsten wäre, wenn es vor dem Release fertig wäre, aber wir machen uns da grade keinen Stress.

Also, wir können uns echt nicht beklagen, bisher lief es wirklich gut, so ohne Album, nur mit einer Demo!

Der geilste Auftritt war jetzt gerade in Siegen, im Vortex.
Da sind wir ganz kurzfristig eingesprungen, Julian kochte grade, Marc lümmelte auf der Couch, hingefahren, schnell ausladen, gespielt. Keine Chance sich über den ausverkauften Laden oder die zuschauenden Freak Valley – Veranstalter Gedanken zu machen. Und dann die Leute in den Songpausen: „Eeey, wie heißt ihr? Wer seid ihr?“ Und danach: „Spielt ihr auch auf dem Freak Valley?“ – Das war das beste Kompliment, ein super-geiler Auftritt, wir waren absolut geflasht. Und vom Merch-Geld wurden dann erst mal direkt selbst FVF Tickets gekauft!

Wie kann man sich das ganze instrumentale Zeug merken?

M: Das denke ich mir bei anderen Instrumental-Bands auch (kicher).
Ich merk mir das nicht mit Tönen, für mich sind das Muster, Bilder, Erzählungen.

R: Die Betonungen machen es aus, dann wissen wir direkt wo wir sind, Soloparts.

Ziele für 2020?
Ganz klar : Festivals! Das Stoned from the Underground, das Alterna- und auch wieder das Trafo Festival. Natürlich neue Songs schreiben, sammeln. Ein Album raus bringen! Vinyl. Ein Label, ja wenn uns jemand haben möchte – meldet euch!
Nach dem Release wollen wir auch noch Gigs spielen, mit Plainride, Phiasco und Anderen.

Dieses Jahr supporten wir am 19. November noch Raketkanon, die auch dieses Jahr auf dem Freak Valley Festival gespielt haben. Da kamen wir so nichtsahnend vom Campingplatz runter, und waren plötzlich sofort wieder nüchtern – also fast (lachen). Die haben uns umgehauen. Der Support ist wirklich eine Ehre.

https://www.facebook.com/events/1342185639277649/

Ihr seid ja sehr fleißig …

Ja, haha, schon beim Auftritt mit Rotor Ende 2018, gab es einen Kommentar auf Facebook: „Schon wieder? Opener für Sonic Wolves, Opener für Acid King – so langsam wird es langweilig. Gibt es keine anderen Bands in Köln?“ (haha) Ja wir wollen es nächstes Jahr schaffen, noch mehr aus Köln raus zu kommen. Dieses Jahr waren es immerhin Siegen, Düsseldorf und Aachen. Noch etwas schwierig, ohne was ordentliches in der Hand zu haben. Münsterland wäre schön, NRW …

Astrak Kompakt
© kirstenrockt

Besten Dank für diese intimen Einblicke in das Astrale Bandleben!
Kirsten